Montag, 22. Juli 2013

Selbstgemachter Jostabeer-Likör

Mich wundert, wie wenig selbstgemachte Liköre hier auf dem Blog sind. Dabei setze ich gerne mit frischen Früchten oder Kräutern und Gewürzen welche an. Aber dadurch, dass die Liköre dann einige Monate ziehen müssen und die Saison der Zutaten dann bereits vorbei ist, vergesse ich das Bloggen meistens.

Da die Jostabeeren im Garten langsam reif werden und ich noch einen Rest vom selbstgemachten Likör des Vorjahres hatte, bin ich damit gestern in den Garten und habe ihn fotografiert.

Jostabeeren-Likör; Selbstgemachter Jostabeeren-Likör; Selbstgemachter Jostabeer-Likör

Das Foto entstand unter unserem großen Jostabeerstrauch.

Jostabeer-LikörDen haben wir vor vielen Jahren als Ableger geschenkt bekommen. Er ist inzwischen wirklich groß und trägt dieses Jahr wie verrückt. Ich werde also wieder Likör ansetzen, und da dieser Jostabeerenlikör so gut schmeckte, diesmal gleich eine größere Menge.

Bei Obstlikören arbeite ich nach dem Prinzip des Kaltmazerierens. Dabei setzt man die zerkleinerten Zutaten einfach mit Alkohol in einem größeren Gefäß an und lässt das Ganze eine Zeitlang ziehen. Normalerweise wählt man einen schattigen, aber warmen Platz. Es gibt auch Liköre, die Sonne mögen. Je nachdem kann man den Ansatz einmal täglich oder ab und zu durchschütteln. Es gibt auch Mischungen, die lieber ruhen wollen. Danach seiht man grob ab und presst Obstreste aus. Am Schluss filtert man die Flüssigkeit noch durch ein feinmaschiges Sieb, einen Kaffeefilter, ein Geschirrtuch oder ähnliches.

Zubereitung Jostabeeren-Likör
Die abgefilterte Flüssigkeit kann man noch eine Zeit lang lagern, normalerweise verbessert sich dadurch der Geschmack.

Obstliköre sind auch eine gute Geschenkidee, in einer netten Flasche mit einem selbstgemachten Etikett.

Hier ist mein Rezept:

==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel:Jostabeeren-Likör
Kategorien:Getränke, Likör
Menge:1 Kleine Flasche mit ca. 250 ml Inhalt

Zutaten

100Gramm
Jostabeeren
4

Frische Jostabeerstrauch-Blätter
20Gramm
Brauner Kandiszucker
100ml
Wodka
HNACH DEM ABGIESSEN



Zucker nach Geschmack

Etwas
Wodka; evtl.

Quelle


eigenes Rezept

Erfasst *RK* 30.09.2012 von

Barbara Furthmüller

Zubereitung

Alle Zutaten zusammen in ein Glas geben, die Jostabeeren und Blätter mit Hilfe einer Gabel etwas zerquetschen. Mit einem Deckel verschließen und einige Wochen bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Wer mag, kann das Gefäß ab und zu durchschütteln.

Das Ganze durch ein Sieb seihen, dabei die Früchte etwas ausquetschen, so dass der Saft mit durchflutscht. Die Früchte und Blätter werden dadurch entfernt.

Je nach Geschmack etwas Zucker in der Flüssigkeit auflösen oder Zucker mit Wodka erwärmen, so dass er sich löst (nicht zum Kochen bringen) und unter die Flüssigkeit ziehen.

Nochmal durch ein feinmaschiges Sieb geben. Den Likör in eine Flasche umfüllen.

Er schmeckt gut pur, über Vanilleeis oder mit Sekt, Prosecco o.ä. aufgegossen.

Tipp: Der Likör schmeckt sehr lecker, man kann ihn also auch in größeren Mengen zubereiten, dazu einfach die Zutatenmenge erhöhen.

Varianten: Lecker schmeckt der Likör bestimmt auch, wenn man in den Ansatz Gewürze zugibt. Gut eignen sich Vanille, Zitronenschale, Ingwer, Zimt und/oder Nelken.
=====

Eine Bekannte, die ich davon kosten ließ, meinte "Das schmeckt ja wie Ficken!". Erst war ich etwas, hmm, perplex, bis mir (nach ein paar anderen Gedanken) einfiel, dass es ja einen Partydrink mit diesem Namen gibt. Wir haben dann kurz recherchiert und festgestellt, dass dieser Likör ebenfalls aus Jostabeeren, Zucker und Alkohol besteht.

Mein Josta-Likör ist quasi, wie meine Bekannte meinte, "Ficken, selbstgemacht". Onkel Wiki meint, es gäbe eine fortschreitenden Liberalisierung von Sitte und Moral, daher sei der Name okay. Und ich bin mal gespannt, wie viele Surfer durch Suchmaschinen die nächsten Tage bei diesem Eintrag landen, wie die Suchworte waren und wie kurz die Verweildauer ist, weil es hier fast nur Kochrezepte gibt. ;-)

Weitere erprobte Rezepte mit Jostabeeren:
Da ich inden letzten Jahren weitere Rezepte mit Jostabeeren gesammelt habe, gibt's jetzt einen Index damit.

19 Kommentare:

  1. Hallo Barbara,
    das ist ein schönes Foto und der Likör macht neugierig. Dieses Jahr habe ich endlich mal genug von diesen Josta-Beeren. Werde gleich mal den Likör ansetzten. Ich mache gerne von den Beeren Liköre und nicht weil ich so ein Likör-Tantchen bin, nee, diese Frucht-Liköre sind prima wie Du schon geschrieben hast und dann auch für zum Abschmecken an Soßen und für's Eis und im Winter als eine Art Grog und und.
    Danke für das Rezept und liebe Grüße
    Ingrid

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  2. Manchmal ärger ich mich, dass ich keinen Alkohol trinke, zum Beispiel bei solchen selbstgemachten Getränken :-) Aber lässt sich nicht ändern und ich gucke gerne weitere Rezepte an :-)

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  3. Na, da wirst Du jetzt Zugriffe auf diesen Post erhalten ohne Ende. Das wird der beliebteste Post auf Deiner Seite aller Zeiten, glaub mir!
    Mir ging das mal mit den sexy Kohlrouladen so ;-)

    So ein Likörchen könnte ich auch mal ansetzen. Bin ja nicht so die Schnapstrinkerin, aber einen Likör ab und an verachte ich ja auch nicht.

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  4. Schade das in meinem Garten keine Johannisbeeren wachsen, ich muss mal im Garten meiner Schwiegereltern auf Beutezug gehen, damit ich mir so ein lecker Likörchen ansetzen kann. Meine Mom macht den übrigens mit Gin das schmeckt auch ganz wunderbar .

    LG Kerstin

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  5. Was die schon alles gekreuzt haben. Und dann noch zwei meiner Lieblingsbeeren: Stachelbeeren mit Johannisbeere. Den Strauch muss ich mir auch noch anpflanzen. Deine Liköridee damit klingt auch sehr verlockend. Du musst ja ganze Raritäten im Schrank haben. Oder halten sie nicht länger als ein Jahr?

    Liebe Grüße
    Anna

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  6. @Ingrid: Ich bin eigentlich auch nicht so die Likör-Tante, aber man konserviert so den Fruchtgeschmack. Ich mache sie auch nicht so süß, da kann man ja nach Geschmack mehr oder weniger (oder keinen) Zucker zugeben. Zum Abschmecken für Saucen, stimmt, das ist auch eine gute Idee! Oder in den Tee rein im Herbst, usw. Es gibt viele Möglichkeiten!

    @Anikó: Statt Alkohol kannst Du ja nur mit Zucker Fruchtsirups machen, das konserviert auch. Was davon gesünder (oder ungesünder) ist, weiß ich auch nicht... ;-)

    Jostabeersirup kann ich mir auch gut vorstellen!

    @Wilde Henne: Hihi, ich bin mal gespannt! ;-)

    Sexy Kohlrouladen klingen ja auch gefährlich. Ich habe eben geschaut, unter Suchbegriffe war heute nur ganz harmloses, aber viel mit Jostabeeren.

    @Kerstin: Mit schwarzen Johannisbeeren kannst Du Cassis selber machen, eigentlich nach demselben Rezept. Den sollte man dann aber lieber in dunklen Flaschen lagern. Am liebsten esse ich die Beeren aber so, direkt vom Strauch.

    @Anna: Ja, diese Kreuzungen sind super! Die gibt's wohl auch schon lange. Die Liköre halten eigentlich länger, vor allem wenn sie dunkel stehen (also im geschlossenen Schrank), aber da ich nur kleine Mengen mache oder einen Teil verschenke, halten sie nicht so lange, weil sie schnell weggesüffelt sind. ;-)

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  7. Ich habe Himbeerlikör angesetzt. Allerdings in etwas grösseren Mengen nach dem Rezept einer guten Bekannten. Das wird es neben dem Rumtopf zu Weihnachten geben ;-)

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  8. @angelanddevilsfood: Himbeerlikör stelle ich mir auch sehr gut vor! Ich habe dieses Jahr so kleine bereits überreife Himbeeren, vielleicht mache ich damit auch noch welchen... Sonst ist Himbeeressig auch eine gute Idee (ist auch irgendwo auf dem Blog).

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  9. super rezept! ich kann mir auch gut vorstellen, dass es lecker ist wenn man einen spritzer von dem likör in ein glas prosecco gibt.
    lg
    sarah

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  10. Sehr schöne Likör-Idee, sieht lecker und nachahmenswert aus. :)
    Wir machen auch einen, den Heideblütenlikör. Der ist natürlich ganz anders, als der hier, da er aus Heideblüten gemacht ist, er ist eine lokale Spezialität der Lüneburger Heide:
    http://www.heidecuisine.de/produkt/heidebluetenlikoer

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  11. sehr lecker, kannte ich bisher noch nicht!

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  12. Ich habe 3 Jostabeer-buesch, wovon 2 ueber 2m hoch sind. Dementsprechend viele Beeren fallen an. Bisher habe ich Fruchtwein und Rote Gruetze davon gemacht.Jetzt habe ich noch eine Verwendungsmoeglichkeit. Wenn der Likör "reif" ist, werde ich bestimmt meinen Kommentar dazu abgeben. Die letzte Abstimmung auf den Alkoholgehalt werde ich aber mit Weingeist (96,4%) vornehmen.

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    1. Danke für deinen Kommentar und die Idee, aus der großen Menge (wir haben auch 3 Büsche, zwei davon so riesig) Fruchtwein zu machen. Das habe ich mir noch nie überlegt.

      Hochprozentiger Weingeist ist sicher eine gute Idee! Auch Gin passt super zu Jostabeeren.

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  13. Hallo Barbara,
    Ich möchte noch einen Tipp los werden. Zum "Filtern" benutze ich einen Handpressbeutel. Er sieht zwar nach einigen Pressung unansehnlich aus, aber wenn er jedes mal gut gereinigt wird, macht das nichts. Den "Trester" sollte man auf keinen Fall verwerfen, sondern mit einem Liter heissem Wasser pro kg Beereneinwaage einige Stunden "auslaugen". Dann abpressen. Daraus kann man z.B. prima Gelee oder Rote Gruetze machen. Schmeckt richtig gut.

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    1. Danke, das sind tolle Tipps!

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    2. Hallo Barbara!!
      Ich mag es nicht, wenn die vorgegebenen Rezepte abgeändert werden, bevor sie im Original ausgeführt wurden. Deshalb habe ich parallel zu Deinem Rezept ein abgeändertes mit mengenmäßig gleichen Zutaten gemacht.
      Zu denn Jostabeeren habe ich Jostabeerwein in der Menge des Wasseranteils vom Wodka (40% Alk.+ 60 % Wasser)gegeben und dieses 2 Tg.ziehen lassen. Danach auf 78°C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurden die Beeren abgepresst. In dem Saft wurde der Zucker bei 60°C gelöst. In die kalte Lsg. kam Weingeist in der Menge des Alkoholanteils des Wodkas, vermischt und in Flaschen gefüllt.
      Nachdem "Dein" Likör reif war (7,5 Wochen), kam das Beste: das Verkosten!!
      Dein Likör war richtig süffig, und ich musste aufpassen,
      dass es beim Verkosten blieb. Für einen Likörtrinker vielleicht nicht süß genug, für mich jedoch richtig.
      Bei der Abänderung schmeckten die Jostabeeren noch stärker heraus. Durch die Jostabeerwein - Zugabe hat der Likör auch einen höheren Alkkoholgehalt.
      Fazit: Wenn man ein Glas mehr trinken will, bevorzuge ich "Deinen" Likör. Bei 1 oder 2 Gläser die abgeändertes Version.

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    3. Hallo Barbara!
      Bei allen meiner bisher selbst gemachten alk.Getränken habe ich den Alkohol immer nach Entfernung der Früchte zugegeben. Daher muss ich den zuvor gegebenen Tipp mit dem auslaugen des "Tresters", um daraus Gelee o.ä. zu machen, zurück nehmen. Durch die in Deinem Rezept angegebene lange Verweilzeit der Beeren im Alkohol sind die Inhaltsstoffe so weit herausgezogen, dass nur noch eine rosa-rote, ziemlich wässerig schmeckende Flüssigkeit entsteht.
      Sorry!

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    4. Dann passt es ja, dass ich die ausgelaugten Früchte entsorge. :-)

      Der Alkohol zieht alles raus, daher ist der Likör auch schön aromatisch.

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  14. Sehr cooler Artikel. Ja die Jostabeere findet man in Deutschland nicht oft. Wer einen Strauch in der Nähe hat sollte das auch nutzen :D

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